Do it yourself, kurz DIY, liegt ganz im Trend. So werden Stoffmärkte heutzutage überrannt und es sprießen Handmade und Design-Märkte immer mehr aus dem Boden.

Letztes und dieses Wochenende war ich auf zwei solcher Märkte.

Stoffmarkt Holland

Es ist voll, es ist sonnig, es ist kunterbunt. Es ist der Stoffmarkt Holland. Letzten Sonntag war ich da und wie immer war ich überwältig von der Masse an Menschen, die sich dort tummelte, um neue Stoffe zu horten. Bis oben gefüllte Hackenporsche und voll bepackte Beuteltiere so weit das Auge reichte. Das Angebot ist riesig und dementsprechend fällt auch die Ausbeute groß aus.

Stoffmarkt Holland Frau Bummel unterwegs

Der Stoffmarkt ist super zum Stöbern und gezieltem Einkaufen. Bevor Ihr jedoch in den befürchteten Kaufrausch fallt, solltet Ihr folgende Tipps beherzigen:

1. Setzt Euch ein Budget

Überlegt Euch im Vorfeld ganz genau, wie viel Ihr für neue Stoffe investieren wollt. Wie Ihr wisst, ist Nähen manchmal kein ganz so günstiges Hobby und schöne Stoffe kosten pro Meter schon mal zwischen 10 und 20 €. Und wenn man sich dann im Schlaraffen-Stoff-Land befindet, sind manchmal die Augen größer als das Portemonnaie und ehe man sich versieht, findet man sich in der Schlange zum EC-Automaten wieder. Also gebt acht, alles schon erlebt. 😉

2. Macht Euch eine Einkaufsliste

Dieser Tipp geht eigentlich d’accord zu Tipp 1. Schaut Euch Euren bisherigen Stoffvorrat an und prüft, welche Stoffe und Materialen Ihr wirklich benötigt. Habt ihr ein besonderes Nähprojekt vor? Prima, dann setzt das Material, wenn nicht vorhanden, gleich auf die Liste. Ich brauchte z.B. neue Vlieseline und Volumenvlies, neuen Jersey und wollte nach festerem Material für Taschen wie Snappap und Korkstoff schauen. Wenn Ihr Eure Liste abgearbeitet habt, noch Budget übrig ist und Ihr dann noch einen tollen Stoff findet, passt der bestimmt auch noch ins Körbchen. 😉

3. Verschafft Euch zuerst einen Überblick

Wenn Ihr das erste Mal auf dem Stoffmarkt seid, verschafft Euch zunächst einen Überblick über die Stände. Macht nicht den Fehler und kauft gleich den ersten Stand, an dem Ihr vorbei kommt, leer. Schaut erstmal welche Stände denn zu Euren Punkten auf der Einkaufsliste passen. Es gibt viele Schnäppchen-Stände, wo Stoffreste und bereits vorgeschnittene Stoffe zum Verkauf angeboten werden. Außerdem natürlich den einen oder anderen Kurzwarenstand und Stände mit ganzen Stoffballen.

4. Visitenkarten einsammeln für spätere Einkäufe

Ihr habt einen tollen Stand gefunden, braucht den Stoff aber gerade nicht wirklich und mögt auch nicht unbedingt auf Vorrat kaufen, dann überlegt es Euch lieber noch einmal. Parkt den Stoff lieber bei Euch auf die Merkliste, notiert Euch den Shopnamen oder fragt nach der Visitenkarte des Shops. So habe ich z.B. einen neuen Stoffladen nur für japanische Stoffe gefunden. 🙂

5. Es ist nicht alles Gold, was glänzt – Vergleicht!

Achtet bei Eurem Bummel über den Stoffmarkt auch immer auf den Preis. Es gibt viele Schnäppchen ja, aber natürlich werden hier die Stoffe auch zu normalen Ladenpreisen verkauft. Manchmal findet ihr den gleichen Stoff an einem anderen Stand auch noch günstiger oder als Rest bereits vorgeschnitten. Auch bei den Kurzwahren solltet ihr vergleichen. Eine Freundin hat sich z.B. Wonderclips im 10er Pack für 10 € geholt. Bei Alles für Selbermacher gibt es den 10er Pack aber schon für 3,60 €.

 

Zum Schluss, etwas zum Nachdenken: Was ist Patchworking wirklich?

Zum Schluss muss ich Euch noch einen Gedanken mit auf den Weg geben. Ich war mit meiner Mutter auf dem Stoffmarkt. Sie kommt selber aus einer Schneiderfamilie und hat damit natürlich noch ein paar alte Weisheiten und Tugenden mitgenommen. Eine Aussage von ihr zum Stoffmarkt ist mir im Gedächtnis hängen geblieben. Es geht ums Patchworking. Für uns ist es das normalste auf der Welt, dass wir uns Stoffe oder sogar bereits vorgeschnittene Stoff- und Patchworkpakete für unsere Patchworkprojekte einkaufen. Aber heißt Patchworking nicht auch Aufwerten und Wiederverwerten von alten Kleidungsstücken und Stoff-Resten? Also Upcycling at it’s best? Warum zerschneiden wir gute, neue Stoffe, wenn wir doch einfach mal durch unsere Kleidungsschränke gehen könnten und alten Lieblingsteilen einen neuen Zweck verpassen. Wäre das nicht sogar ein Stück individueller / einzigartiger? Was meint Ihr? Was ist für Euch Patchwork? Ich freue mich auf Eure Kommentare!