Hallo meine lieben Bummelfreunde. Da bin ich wieder und starte mit neuen Bummeltipps in den Monat April. Dieser hält, was er verspricht und zeigt sich gerade von seiner typischen April-Seite. Da sitze ich nach einem herrlich sonnigen Wochenende an meinem Küchentisch mit Blick nach draußen auf die regennassen Straßen von Hamburg und schwelge in Erinnerung an meine Zeit in Berlin.

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Nach Ostern nutzte ich die Gelegenheit der Firmenaußenstelle meines Arbeitgebers und verlängerte meinen Heimatbesuch. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das trifft normalerweise nicht wirklich auf mich zu. So schloss ich mich dennoch den Pendlern an und verwob ab 07:52 Uhr mit der Masse, die mit dem Nahverkehr zur und durch die Hauptstadt strömte. Mein Ziel: Berlin Alexanderplatz und dann noch zwei Stationen mit der U8 weiter. Mitten im Herzen von Berlin. In Berlin Mitte. Mein Kiez für die Zeit war der Rosenthaler Platz – am Weinbergpark. Hier reiht sich ein Geschäft an das nächste. Ich kam aus dem Stauen kaum heraus. Mein Bummelherz schlug höher und konnte sich kaum satt sehen an den vielen Bummel-Möglichkeiten. Mein Kopf schwenkte hin und her und ich hatte Mühe zur Mittagszeit mit meinen Berliner Kollegen Schritt zu halten und dem Drang in die Schaufenster zu blicken oder stehen zu bleiben zu widerstehen. Wenn man ihnen glauben mag, wechselt hier das Angebot wohl häufiger. Ich bin gespannt.

Heute und hier stelle ich Euch meine drei Lieblingsspots vor: zum Bummeln, Stöbern und Schlemmen.

Ocelot – not just another book store

Zugegeben ich bin ein Hybrid-Leser. Bücher zumindest Belletristik kaufe ich noch stationär, habe aber auch einen E-Book-Reader (nicht vom großen bekannten Online-Versandhandel mit dem goldenen Lächeln). Ich finde, den deutschen Buchhandel sollte man so gut wie möglich unterstützen. Ich liebe Buchläden.

Ich liebe es darin zu stöbern und die Zeit zu verlieren. Ich liebe es in Büchern zu blättern, den Duft einzuatmen, aufmerksam die Klappentexte zu lesen und überrascht zu werden. Ich mag das Haptische, etwas in den Händen zu halten und aktiv zu blättern. Buchläden haben es in der Hand, wie und welche Bücher sie insbesondere in den Fokus stellen und damit den Leser zu überraschen. So findet man neben den aktuellen Bestsellern natürlich auch neue besondere Schätze, die sonst vielleicht im üblichen Algorithmus und related-content geprägten Onlinehandel im Verborgenen bleiben. Da gibt es die großen Ketten und die kleineren Inhaber-geführten Buchläden um die Ecke.

Einen solchen habe ich vom Berliner Office direkt um die Ecke. Ocelot – not just another book store. Hier kann man in Ruhe stöbern und bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen in Ruhe ein Buch lesen und manchmal sogar Lesungen lauschen. Das Ambiente ist besonders und an den Wänden findet man Bilder von den wechselnden Ausstellungen passend zum ausgestellten Buch. Ansonsten gibt sich dieser Buchladen nicht dem Mainstream her, sondern ist vergleichbar mit einem Programmkino. Bekannte Autoren und weitere Produkte werden mit Liebe ausgewählt. Da findet man bestimmt seine nächste Lieblingslektüre oder einfach viele tolle neue Lieblingspostkarten, die einen dort aus ihren Ständern anlächeln.

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Love & Lunacy – stilecht bekleidet gegenüber von der U-Bahn Rosenthaler Platz

Ein Katzensprung vom Buchladen Ocelot entfernt direkt gegenüber vom U-Bahn-Ausgang Rosenthaler Platz (Brunnenstraße) liegt die Boutique Love & Lunacy. Bei gutem Wetter wehen einem hier schon die Kleider und Röcke von den Schaufensterpuppen entgegen oder begrüßen uns Schals, Tücher und Accessoires aus Holzkisten. Ein Ladenschild besitzt das Lädchen noch nicht, gibt es es doch erst seit Anfang Februar, doch soll es bald folgen. Die Kleidung fällt auf ohne wirklich auffällig zu sein. Bestechen sie doch durch ihre Einfachheit und ihren (nordischen) Stil und Charme. Vielleicht liegt es daran, dass die Inhaberin skandinavische Marken im Sortiment hat, auch der eine oder andere Italiener verbirgt sich darin oder auch die einfachen Formen und Schnitte. Tolle Stoffe, schöne Qualität und Muster findet man dort. Manche maritim erinnern mich stark an Hamburg. Hat die Inhaberin doch auch viele Jahre in Hamburg gelebt.

Alles ist fein säuberlich sortiert und angerichtet. Sogar kurz aufgebügelt wird das eine oder andere hier noch, bevor es präsentiert wird. Das Ambiente ist hell und freundlich und besitzt dennoch seine Ecken und Kanten. So dienen in der Umkleide alte Rohre als Kleiderhalter. Steht davor ein altes Sofa aus der Gründerzeit, noch sehr gut in Schuss. Aber nicht nur das Ambiente ist freundlich auch mit der Inhaberin lässt sich gut plaudern und man erhält die nötige Aufmerksamkeit ohne bedrängt zu werden. Sehr angenehm. So, habe ich hier schon ein Lieblingsteil ergattert. Das letzte wird es mit Sicherheit nicht sein.

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ChénChè – Schlemmen und Urlaubsfeeling wie in Vietnam

Das gastronomische Angebot in den Straßen rund um den Rosenthaler Platz ist scheinbar unendlich und sehr vielfältig. Hier gibt es vietnamesische Sandwiches, isländische Burger, Schnippelpizza und frische Pasta wie in Italien, geschmacksintensive Currys und Pizzen auf Dalbrot. Mein absoluter Lieblingsplatz zur Mittagszeit bisher ist aber ein Teehaus. In einem Hinterhof gelegen in der Rosenthaler Straße befindet es sich. Das Teehaus ChénChè. Der Name steht für eine Schale gefüllt mit Köstlichkeiten. Und die bekommt man hier. Auf Tee und seine verschiedenen Zubereitungsarten spezialisiert, bietet das Teehaus auch wechselnde Speisen. Wie beim Rest wird hier insbesondere Wert auf Frische und Qualität gelegt. Das sieht man nicht nur, dass schmeckt man auch. Ein weiterer Pluspunkt ist die Atmosphäre und Einrichtung des Teehaus. Ob schon der Weg durch den Innenhof oder das Interieur. Alles bewusst und traditionell vietnamesisch. Ein kleines Stück Urlaub. Aber passt auf, zur Abendzeit ist hier eine Reservierung ratsam.

So, ich wünsche Euch viel Freude beim Auskundschaften: Bummeln, Stöbern und Schlemmen. Bis bald.