Hallo meine lieben Bummelfreunde. Heute berichte ich Euch mal von einem anderen besonderen Bummelerlebnis. Einem Kinobummelerlebnis mit Freunden. Ich durfte den Film auswählen. Meine Wahl viel auf die Buchverfilmung von „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes.

Da werden wir heulen, das weißt du oder? – Ja egal, da müssen wir durch.

So war ungefähr der Wortlaut zwischen meiner Freundin und mir. Wir hatten beide das Buch gelesen und wussten, was auf uns zu kommt.

Zur Erklärung der Storyline: Auf der einen Seite haben wir Lou (Louisa Clark gespielt von Emilia Clarke) eine junge Frau Mitte 20, etwas spleenig, redet gerne und viel, steckt voller Lebensfreude und mit einem Herzen so groß wie die Burg in dem malerischen englischen Dörfchen in dem sie lebt. Ihr gefällt es dort und sie möchte eigentlich gar nicht weg. Einmal um ihre Familie weiter zu unterstützen und zum anderen weil sie es gar nicht anders kennt. Sie liebt und lebt ihr Leben, oder auch nicht, ganz besonders Kleidung und Mode mit der sie aber so gar nicht in das beschauliche Dörfchen passen will. So tingelt sie von Job zu Job bis sie bei Will landet.

William Traynor (gespielt von Sam Claflin) Spross der Burgherren und gesegnet mit einem Leben, was wohl schöner nicht sein kann. Traumjob, Traumkörper, Traumfrau, Traumabenteuer. Bis zu einem Tag, in dem sein Leben sich um 180° wandelt. Vom Hals abwärts gelähmt und für immer an den Rollstuhl gefesselt steckt der eigentliche starke Geist nun in einem ganz anderen schwachen Körper. Das Leben, wie er es kannte, ist nicht mehr da. Übrig bleibt ein Zyniker, der eine Pflegekraft nach der anderen vergrault und seinen Lebenswillen verloren hat.

Klingt wie „Ziemlich beste Freunde“? – Wart’s ab!

So treffen Welten aufeinander die optimistische Lou und der gezeichnete Will. Anfangs für beide nicht leicht, aber Lou gibt nicht auf und knackt mit ihrem Charme, bunten Outfits und Mundwerk den griesgrämigen aber doch noch sehr sympathischen Will Traynor. Bis dahin lassen sich durchaus Analogien ziehen, aber der Knackpunkt liegt im Titel. Ein ganzes halbes Jahr noch. Das ist die harte Deadline, die sich Will gegeben und seiner Familie versprochen hat. Lou’s Mission: Will aufzeigen, dass das Leben dennoch lebenswert ist. So durchleben sie weitere Abenteuer und kommen nicht nur sich, sondern auch sich selbst wieder näher. Auf den ersten Blick scheint ihr Plan aufzugehen. Sie lockt Will wieder aus dem Haus und macht sein Leben etwas lebenswerter. Er erinnert sie daran ihr Leben in vollen Zügen zu genießen und die Welt zu entdecken. Schließlich hat man nur das eine.

Hier liegt der Unterschied zum angeblichen Filmpendant – das Genre. Auch wenn wir viel mit den Charakteren lachen, so ist es doch ganz großes Drama. They live happily ever after, gibt es hier nicht. Jedenfalls nicht so wie wir es kennen. Vielleicht würden wir uns das wünschen, aber passen würde es nicht.

Das mit Buchverfilmungen ist ja immer so eine Sache, insbesondere, wenn einen das Buch schon so bewegt hat. Aber der Film steht dem Buch in nichts nach.

Geschluchze und Geheule mit Daernerys, Finnick, Tywin, Neville und Bates

Und wie war. Die Geschichte ist wahnsinnig gut filmisch umgesetzt und hat einen tollen Cast. Danke an Sam Claflin, der den Mut besaß diese Rolle zu spielen und uns Wills Stärke und Kampf zeigt. Emilia Clarke, die wir wohl nur als starke und sexy Daeneryrs Targaryen aus Game of Thrones kennen und uns hier eine andere Facette durch Louisas Fröhlichkeit, Verrücktheit und Wärme widerspiegelt. In Louisas Vater, gespielt von Brendan Coyle konnte ich wieder die Weisheit und Ruhe von meinem lieben Bates aus Downton Abbey wieder erkennen. Und so überraschte uns auch ein Tywin Lannister (Game of Thrones) aka Charles Dance hier als Vater von Will oder ein erschlankter und erwachsener Neville Longbottom (Harry Potter) als Louisas Freund in spe.

Und so erreichte nicht nur mich der Film. Auch im ganzen Kinosaal wurde es mucksmäußchen still. Und so wurde aus Getuschel und Gelächter und Rascheln in der Popcorn-Tüte, Geschluchse und Geheule und Rascheln mit dem dringend benötigten Taschentüchern. Ich habe die letzten 15 min Rotz und Wasser geheult. Dabei wollte ich mich doch zusammen reißen. Verdammt. Also, eine klare Kinoempfehlung, aber seid gewarnt. Packt Taschentücher ein!

mebeforeyou-tears

Eure

Frau Bummel Sign

 

Anmerkung: Das Bildmaterial stammt von der offiziellen Website und dem offiziellen Instagram-Account des Films.